„Byzantinisches Christentum“ innerhalb der Werkausgabe erschienen

Hugo Ball: Byzantinisches Christentum. Drei Heiligenleben.

Herausgegeben und kommentiert von Bernd Wacker
(= Hugo Ball: Sämtliche Werke und Briefe. Hrsg. von der Hugo-Ball-Gesellschaft, Pirmasens. Band 7)

€ 38,00 (D); € 39,10 (A); CHF 41,90
588 Seiten; ISBN: 978-3-89244-779-5

Ein Schlüssel zum Verständnis einer scheinbar widersprüchlichen Persönlichkeit – Hugo Balls »Byzantinisches Christentum« in der Fassung des Erstdrucks.

Seinem literarischen Nein von 1916 (»Dada«) und der politischen Generalabrechnung von 1919 (»Kritik der deutschen Intellektuellen«) ließ Hugo Ball 1923 mit seinem Buch »Byzantinisches Christentum« eine religionsgeschichtlich argumentierende Neubestimmung der eigenen Position folgen. Dieses eigentümlich sperrige Werk wurde von christlichen Theologen weithin mit Kopfschütteln und Unverständnis aufgenommen und trug selbst für wohlmeinende Freunde Züge des Skandalösen. Auch die literaturwissenschaftliche Forschung sollte sich später diesem Text verweigern. Der von Ball – auf Anregung Hermann Hesses – gewählte Untertitel, der das Buch der gängigen katholischen Hagiographie zuzuordnen scheint, tat ein Übriges, um das Werk weitgehend in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die ausführlich kommentierte Neuausgabe, die erstmals auch Balls unveröffentlichte Tagebücher der Entstehungszeit berücksichtigt, enthält neben zeitgenössischen Rezensionen auch das bis dato ungedruckt gebliebene »Antoniuskapitel« aus dem Nachlass sowie den fragmentarischen Entwurf zu einem Vorwort. Es zeigt sich, dass ein angemessenes Verständnis von Leben und Werk Hugo Balls ohne die gründliche Auseinandersetzung mit dem »Byzantinischen Christentum« nicht möglich ist. (Verlagstext)

Gleichzeitig mit dem „Byzantinischen Christentum“ wurden auch zwei vergriffene Bände der Werkausgabe in einer Neuauflage veröffentlicht: „Hermann Hesse“ und „Die Folgen der Reformation / Zur Kritik der deutschen Intelligenz“.

Zum dritten Mal Förderpreise der Hugo-Ball-Gesellschaft vergeben

Den Förderpreis der Hugo-Ball-Gesellschaft für Kreatives Gestalten (Urkunde sowie jeweils ein Buch von Hugo Ball und dem Hugo-Ball-Preisträger von 2011, Andreas Maier) erhielten in diesem Jahr:

  • Katinka Sandoz, Immanuel-Kant-Gymnasium, Pirmasens
  • Nadira Khoury, Hugo-Ball-Gymnasium, Pirmasens
  • Magdalena Hübner, Leibniz-Gymnasium, Pirmasens
  • Elena Weber, Berufliches Gymnasium Wirtschaft an der Berufsbildenden Schule, Pirmasens
  • Carina Linn, Realschule, Pirmasens

Hugo-Ball-Präsentationen in Berlin und Basel

Am Freitag, 1. April 2011, 19.30 Uhr, findet in der Berliner Lettrétage, einem jungen Kreuzberger Literaturhaus in der Methfesselstraße 23-25, eine Hugo-Ball-Soiree anlässlich des Erscheinens des Bandes „Hugo Ball – Der magische Bischof der Avantgarde“, statt. Herausgeber Michael Braun wird den Abend zusammen mit Bärbel Reetz, Gerhard Deny, Norbert Lange und Karl Piberhofer, weiteren Beiträgern des Sammelbandes, gestalten (Eintritt 5,- Euro; Telefon 030 692 45 38).

Am Donnerstag, 5. Mai 2011, findet im Kleinen Literaturhaus Basel eine weitere Hugo-Ball-Präsentation mit Michael Braun und Urs Allemann statt (Bachlettenstrasse 7; CH-4054 Basel; Tel. +41 (0)61 271 4920).