Dada-Soiree in Saarbrücken

Unter dem Titel „Dada!“ findet am Samstag, 10. Dezember 2016, 19:30 Uhr, in Saarbrücken eine Dada-Soiree als Hommage an die dadaistischen Hauptakteure im Cabaret Voltaire 1916 statt. Wolfgang Korb und Armin Schmitt verwenden in ihrer inszenierten Textcollage ausschließlich Texte und Aktionen der Ur-Dadaisten. Manche dieser Texte haben Popularität erlangt wie beispielsweise Hugo Balls Lautgedichte, andere holen die Akteure der HörBar mehr oder weniger aus der Vergessenheit. Als roter Faden verstehen sich die Texte von Emmy Hennings, der Lebensgefährtin Hugo Balls und der einzigen Frau in der Gruppe des Cabaret Voltaire.

Katharina Bihler übernimmt die Rolle dieser Frau in der Dada-Soiree. Alle anderen Darsteller sind nicht auf eine Rolle festgelegt, sondern bilden zusammen das bunte, mitunter auch wilde, schrille Patchwork, als das sich das Cabaret Voltaire im hundertjährigen Rückblick darstellt.

Texte: Emmy Hennings, Dadafee / Hugo Ball, Dadabischof / Richard Huelsenbeck, Dadatrommler / Tristan Tzara, Dadazar / Hans Arp, Originaldada / Walter Serner, Dadabaron
Musik von Hans Heusser, Eric Satie, sowie Improvisationen

Wolfgang Korb, Armin Schmitt: Textauswahl und Dramaturgie
Katharina Bihler, Jörg W. Gronius, Wolfgang Korb, Armin Schmitt: Stimmen
Nikola Dimitrov: Klavier
Klaus Harth, Petra Jung: Kunstaktion

HörBar extra: DADA! Hommage an das Cabaret Voltaire, Zürich 1916

Samstag, 10. Dezember 2016, 19:30 Uhr
KuBa – Kulturzentrum am EuroBahnhof (Kantine)
Europaallee 25
66113 Saarbrücken
Der Eintritt ist frei

 

Hugo-Ball-Vortrag in Dresden

Im Rahmen des Dresdner Literaturfestes „Literatur jetzt!“ findet am 12. November 2016, um 19 Uhr, ein Vortrag zu Hugo Ball statt. Unter dem Titel „Hugo Ball – Der Dadaist als magischer Bischof“ wird der Literaturkritiker Michael Braun über die geistige Vereinigung des schier Unvereinbaren, die Synthetisierung von Kommunismus und katholischer Kirche bei Hugo Ball sprechen.

Ort: Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Kleiner Saal

Eintritt im Vorverkauf (zzgl. Gebühren) /Abendkasse: 7/4 €

Hugo Balls Lautgedicht „Totenklage“ als Rezitationsperformance in Pirmasens

Zum Abschluss des Jubiläums „100 Jahre Dada“ und der unmittelbar bevorstehenden Eröffnung des Hugo-Ball-Kabinetts findet am Samstag, 19. November 2016, im Pirmasenser Forum Alte Post eine Rezitationsperformance mit Hugo Balls Lautgedicht „Totenklage“ statt.

Das Kölner Ensemble KörperSchafftKlang um den Philosophen, Rundfunksprecher und Autor Ralf Peters geht der Frage nach, was von Dada, der vielleicht wichtigsten künstlerischen Bewegung des 20. Jahrhunderts, übrig ist. Neun Mitwirkende bieten eine Stimm- und Textperformance, die zeigen soll, wie heute im Geiste Dadas agiert werden kann. Formendes Prinzip des Ensembles KörperSchafftKlang in der Auseinandersetzung mit Dada und der „Totenklage“ ist unter anderem der Sprechgesang in seinen verschiedenen Versionen, wie er in diversen religiösen Traditionen praktiziert wurde und wird.

Hugo Ball hat sich für seine Rezitationen und Lautgedichte bekanntlich explizit auf das katholische Psalmodieren berufen. In der Performance wird das Lautgedicht im Glasanbau des Forum Alte Post in vielfältigen Variationen – und an verschiedenen Orten im Treppenhaus – gesprochen, gesungen, rezitiert, deklamiert und getönt. Dabei entsteht eine bewegliche Klangskulptur, in der die „Totenklage“ eine ganz eigenartige Wirkung entfaltet.

Zum Hintergrund führt das Ensemble KörperSchafftKlang aus: „Balls „Totenklage“ stellt in seiner Verweigerung aller üblichen Sinne- und Wertezusammenhänge noch immer eine der radikalsten künstlerischen Reaktionen auf weltpolitischen Wahnwitz dar – ein Wahnsinn, der sich auch nicht scheute, sich auf Vernunft, Gott oder andere hehre Werte zu berufen. Darin ist die „Totenklage“ heute so aktuell wie zur Zeit der Entstehung im Ersten Weltkrieg. So sehr noch immer Kriege, Unterdrückung, Raubbau an der Natur mit vermeintlich großen und übergeordneten Werten gerechtfertigt werden, so sehr sind die modernen Gesellschaften selbst heute durch und durch Dada. Den Sinnzusammenhang, gegen den Dada rebellierte, gibt es nicht mehr. Dada heute kann nicht mehr sensationell, verrückt und bunt sein. Heute muss sich Dada dem verweigern, was es selbst mit hervorgebracht hat. Deshalb sucht das Ensemble KörperSchafftKlang den Geist des Dada in Reduktion und Repetition.“

Ort: Forum Alte Post, Poststraße 2, 66954 Pirmasens

Beginn der Veranstaltung: 19 Uhr. Einlass ab 18 Uhr. Dauer: Etwa 90 Minuten

Der Eintritt ist frei und jederzeit möglich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Im Rahmen der Veranstaltung ist die aktuelle Sonderschau „Seepferdchen und Flugfische“ geöffnet.