Theaterstück um Hugo Ball und Leo Jud in Zürich

Das Foto (Baugeschichtliches Archiv, Zürich. Fotograf: Heinrich Wolf-Bender) zeigt St. Peter im Jahr 1916.

 

Am 1. September 2023, um 19 Uhr findet im Züricher Cabaret Voltaire die Uraufführung des Theaterstücks ballundjud statt. Der Dadaist Hugo Ball (1886-1927) trifft dabei auf den Reformator Leo Jud (1482-1542). Dieser war Pfarrer an St. Peter in Zürich und enger Mitarbeiter von Ulrich Zwingli.
Der Wörterstürmer Ball und der Bilderstürmer Jud führen im Stück ein Streitgespräch um „die ewige Frage nach dem Religiösen, der Bedeutung von Wort und Bild und die Suche nach einer Macht, die hilft, sich dem Zeitgeist zu entziehen“.
Das Stück unter der Regie von Stephan Roppel geht zurück auf das Buch „Leo Jud trifft Hugo Ball. Die Zürcher Reformation im Fegefeuer des Dada“ von Ueli Greminger, das 2019 im Theologischen Verlag Zürich erschienen ist. Greminger, selbst Pfarrer an St. Peter, hat die Bühnenfassung seines Buches geschrieben. Es spielen Vivianne Mösli und Michael Wolf.
Nach der Aufführung ist Gelegenheit zur Diskussion und zur Einbettung des Stücks in aktuelle Diskurse um Ball in Bezug auf Religion und antisemitisches Gedankengut.
Eintritt: CHF 20 (Jugendliche/Studenten CHF 15, Solidaritätsticket CHF 30)
Reservierung: info@cabaretvoltaire.ch
Weitere Aufführungen finden im Theater Keller 62, Zürich am 12./13./14. Dezember 2023, jeweils um 20 Uhr, statt.

 

Hugo Balls „Henker von Brescia“ in italienischer Übersetzung erschienen

Zum ersten Mal übersetzt wurde jetzt Hugo Balls Drama „Der Henker von Brescia“ aus dem Jahr 1914. Als „Il boia di Brescia“ ist er bei Fara Editore in Rimini erschienen. Es ist die erste Übersetzung eines Dramas Balls überhaupt, sieht man einmal von seinem „Krippenspiel“ ab. Ins Italienische übertragen wurden die „Drei Akte der Not und Ekstase“ von Lidiia Astapenko, herausgegeben wird der Band von Francesco Ferrazzi und Lorenzo Gafforini.

Hugo-Ball-Almanach, Neue Folge 14 (2023), erschienen

 

Der in Zusammenarbeit mit der Hugo-Ball-Gesellschaft von der Stadt Pirmasens herausgegebene Hugo-Ball-Almanach, Neue Folge 14 (2023), ist soeben in der Münchner edition text + kritik erschienen. Der Band ist broschiert, umfasst 192 Seiten, hat 23 farbige und 5 s/w-Abbildungen und kostet 26,00 € (als E-Book 25,99 €). Die Mitglieder der Hugo-Ball-Gesellschaft erhalten ein kostenloses Exemplar.

 

Inhaltsverzeichnis Neue Folge 14 (2023)

 

Einleitung (S. 7-8)

Friedrich Wilhelm Wagner: Das Geheimnis.
Edition: Wilfried Ihrig (S. 9-13)
Wilfried Ihrig: Emmy Hennings, Johannes R. Becher und Friedrich Wilhelm Wagner (S. 14-23)

Alfred Vagts: Erinnerung an Klabund.
Edition: Bernhard Rusch (S. 24-37)
Bernhard Rusch: Alfred Vagts – ein Kurzzeitdadaist (S. 38-54)

Stephanie Schennach: »Nur ein Wort und das Wort als Bewegung«. Kontinuitäten der Sprachkrise in Hugo Balls dadaistischem Werk (S. 55-65)

Manuel Engleder: Francis Picabias einziger Roman Caravanserail – eine Spurensuche (S. 66-86)

 

Anhang

Max Ackermann: Les Enfants Terribles. Dada und die Mentalität der Kindheit. Ein Essay als Impuls (S. 89-107)

Anne Lorenz: Verbindungslinien im STURM digital. Vorstellung eines Editionsprojekts (S. 108-125)

Bernhard Rusch: Das Christian Schad Museum in Aschaffenburg (S. 126-133)

Salome Hohl: Das Haus steht in Flammen, der Kunstraum wird zum Brutkasten – Wiedereröffnung des sanierten Cabaret Voltaire in der Vielfachkrise (S. 134-154)

Philip Mann: Richard Sheppard. Ein Nachruf (S. 155-156)

 

Rezensionen

Bernhard Rusch: Dada & München. Eine Art Romanze (Walburga Krupp) (S. 157-159)

Emmy Hennings, Hugo Ball: Seiltänzer noch im Dunkeln. Gedichte und Briefe. Mit Zeichnungen von Hugo Ball. Hrsg. von Bärbel Reetz (Karl Piberhofer) (S. 159-165)

Duchamp and the Women. Friendship, Collaboration, Network. / Duchamp und die Frauen. Freundschaft, Kooperation, Netzwerk. Hrsg. von Renate Wiehager mit Kathatrina Neuburger (Walburga Krupp) (S. 165-168)

Anne Berest, Claire Berest: Ein Leben für die Avantgarde. Die Geschichte von Gabriële Buffet-Picabia (Walburga Krupp) (S. 168-170)

Carl Einstein: Bebuquin oder Die Dilettanten des Wunders. Mit Kommentar und Nachwort hrsg. von Klaus H. Kiefer.
Carl Einstein: Die Fabrikation der Fiktionen. 1. und 2. Fassung. Hrsg. von Klaus H. Kiefer (Bernhard Rusch) (S. 170-177)

Kristin Eichhorn: Johannes R. Becher und die literarische Moderne. Eine Neubestimmung (Wilfried Ihrig) (S. 177-183)

 

Adressen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (S. 185)

Personenregister (S. 187-192)