Hugo-Ball-Gesellschaft wählt neuen Vorstand – Bernhard Rusch und Maximilian Krolo übernehmen Vorsitz

Der neue Vorstand der Hugo-Ball Gesellschaft (von links nach rechts): Dr. Eckhard Faul (Geschäftsführer), Bernhard Rusch (Erster Vorsitzender), Dr. Isabelle Faul (Schriftführerin), Stefan Schwarzmüller (Schatzmeister), Maximilian Krolo (Zweiter Vorsitzender). Foto: privat.

 

Am Freitag, den 31. Oktober 2025, fanden in Pirmasens die turnusgemäßen Vorstandswahlen der Hugo-Ball-Gesellschaft e.V. statt. Die Mitglieder wählten dabei Bernhard Rusch (München) zum neuen 1. Vorsitzenden. Er folgt auf Bernd Wacker, der das Amt bislang innehatte.

Zum neuen 2. Vorsitzenden wählten die Mitglieder Maximilian Krolo (Pirmasens). Er tritt die Nachfolge von Denis Clauer, Beigeordneter der Stadt Pirmasens, an. Clauer betonte in der Sitzung die weiterhin zugesicherte finanzielle Unterstützung durch die Stadt.

Rusch und Krolo wollen die kommenden Jahre nutzen, um die Hugo-Ball-Gesellschaft inhaltlich und organisatorisch weiter zu stärken. Im Fokus steht dabei insbesondere das Jahr 2027, das anlässlich des 100. Todestages von Hugo Ball zum „Hugo-Ball-Jahr“ erklärt werden soll.

Der neue Vorsitzende Rusch betonte die anhaltende Relevanz Balls und dessen Bedeutung für das geistige Leben der Moderne:
„Hugo Ball war weit mehr als der Mitbegründer des Dadaismus – er war ein Suchender zwischen Kunst, Religion und Gesellschaft. In München legte er das Fundament seines geistigen Aufbruchs, und in Zürich verwandelte er diesen Impuls in ein künstlerisches Ereignis. Sein Werk regt uns bis heute an, über Sprache, Freiheit und Verantwortung nachzudenken. Diese geistige Unruhe wollen wir lebendig halten.“

Krolo kündigte an, die öffentliche Wahrnehmung und Vernetzung der Gesellschaft deutlich zu verstärken:
„Wir möchten die Wahrnehmung Hugo Balls und seines Schaffens noch stärker in der Öffentlichkeit verankern. Dazu gehört eine Überarbeitung unseres Online-Auftritts ebenso wie neue Kooperationen mit literarischen Stiftungen, Museen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Für das Hugo-Ball-Jahr 2027 planen wir zudem eine Veranstaltungsreihe mit externen Publizisten und Literaturwissenschaftlern, um Balls Werk neu zu beleuchten und in den kulturpolitischen Diskurs einzubringen.“

Bernhard Rusch (Jahrgang 1967) beschäftigt sich seit 1986 mit Dada. Er ist sporadisch als Dichter, Künstler und Zeitschriftenherausgeber tätig und publiziert seit 2005 wissenschaftliche Aufsätze und Rezensionen zu Dada, viele davon im Hugo-Ball-Almanach, dessen Cover er 2020 gestaltete. 2023 erschien sein Buch „Dada und München“.

Maximilian Krolo (Jahrgang 1997) ist Psychologe und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes tätig. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Intelligenzforschung, zu der er auch international vorträgt. Während seines gesamten Studiums war er Stipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. In Pirmasens machte er zuletzt durch die Organisation der vielbeachteten Lesung des Bestsellerautors Norman Ohler auf sich aufmerksam.

Der erweiterte Vorstand bleibt im Übrigen unverändert: Dr. Eckhard Faul bleibt Geschäftsführer, Stefan Schwarzmüller weiterhin Schatzmeister, und Dr. Isabelle Faul fungiert auch künftig als Schriftführerin. Außerdem ist Prof. Dr. Hans Dieter Zimmermann wie bisher Vorsitzender des Beirats.

Mit der neuen Führung setzt die Hugo-Ball-Gesellschaft ihre Arbeit zur Pflege und Erforschung des Werks des in Pirmasens geborenen Dada-Mitbegründers fort.

Buchpräsentation des Hugo-Ball-Almanachs 2025

 

Buchpräsentation des Hugo-Ball-Almanachs 2025

Mittwoch, 24. September 2025, 19.30 Uhr
Forum Alte Post, Pirmasens
Eintritt frei

Am Mittwoch, 24. September 2025, 19.30 Uhr findet im Forum Alte Post in Pirmasens die Präsentation des neuen »Hugo-Ball-Almanachs. Studien und Texte zu Dada. Neue Folge 16 (2025)« statt. Im Rahmen der Vorstellung des Buchs wird Lorenz Schär einen Zauber-Vortrag zu Hugo Balls Roman „Flametti oder Vom Dandysmus der Armen“ halten. Der Eintritt zur Veranstaltung der Stadt Pirmasens in Zusammenarbeit mit der Hugo-Ball-Gesellschaft ist frei.

Eckhard Faul, der Herausgeber des Hugo-Ball-Almanachs, sowie Thomas Kuhn und Stefan Schwarzmüller, die seit vielen Jahren literarische Abende gestalten, werden gemeinsam zum zweiten Mal einen in der Münchner edition text + kritik erscheinenden Hugo-Ball-Almanach öffentlich vorstellen und Texte daraus lesen. Außerdem ist als Gast wieder ein Beiträger des aktuellen Bandes eingeladen: Der Kunsthistoriker Lorenz Schär aus Bern wird zu seinem Aufsatz über das historische Vorbild für die Titelfigur von Hugo Balls Roman „Flametti oder Vom Dandysmus der Armen“ Auskunft geben. Dieser Flamingo genannte Varieté-Direktor und Zauberer war Ende 1915 als Leiter des Maxim-Ensembles Balls Chef.

Der 35-jährige Lorenz Schär ist zugleich selbst professioneller Zauberer. Seit 2009 tritt er mit eigenen Zaubershows auf, legte 2019 mit »Cards Against Reality« eine erste Publikation vor, die sich bis heute in über 30 Ländern erfolgreich verkauft hat, und ist seit vergangenem Jahr Co-Präsident des Magischen Rings Schweiz. Er wird deshalb seine Erkenntnisse, die er über Flametti/Flamingo gewonnen hat, in einem Zauber-Vortrag ausführen.