Unter dem Titel „Hugo Ball und Ernst Bloch – Eine Momentaufnahme der deutschen Intelligenz. Lesung, Gespräch und Rezitation“ findet am Freitag, den 7. Oktober 2011, in der Autorenbuchhandlung Marx & Co (Grüneburgweg 76, 60323 Frankfurt) eine Hugo-Ball-Veranstaltung statt. Über die Begegnung zwischen Hugo Ball und Ernst Bloch und ihre Folgen für die deutsche Intelligenz im Ersten Weltkrieg sprechen, lesen und diskutieren: Michael Braun, Gerhard Deny, Karl Piberhofer und Marcus Roloff. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, der Eintritt ist frei.
Zwei Feuerköpfe des Geistes, zwei Freidenker mit anarchistischen und messianischen Zügen trafen im Oktober 1917 im Schweizer Exil aufeinander: Hugo Ball, der Literaturrevolutionär, der sich gerade von den Verheißungen des von ihm begründeten Dadaismus losgesagt hatte, und Ernst Bloch, der mit seinem expressionistischen „Geist der Utopie“ eine neue Prophetie formulierte.
Gegen den mörderischen Wahnsinn des Ersten Weltkrieges setzten Ball und Bloch in der „Freien Zeitung“ in Bern ihre radikaldemokratischen Ideale. Aus der Freundschaft der beiden erwuchs zunächst eine gemeinsame Theologie der Revolution. Die Zusammenarbeit dieser unabhängigen Geister sorgte aber nicht für wechselseitige Inspiration, sondern auch für eine gewaltige Reibungshitze, die bald zum Zerwürfnis führte.